Und wieder habe ich mir ein neues Sweatkleid genäht, eine Malia von Prachtkinder. Malia wird eigentlich für Jerseystoffe empfohlen, aber ein Sommersweat wie hier tut es sichtbar auch. Der Schnitt selbst hat das gewisse Etwas. Mich haben sofort die vielen Falten und die Tulpenform angesprochen, obgleich ich mir nicht sicher war, ob mir diese Kleiderform wirklich steht. Aber nähen wollte ich es unbedingt.
Und ich fühle mich in diesem Kleid so richtig wohl. Einzig meine Hände wissen oft nicht ganz wohin und suchen Taschen, die es bei Malia aber nicht gibt.
Genäht ist es ratz fatz, zumindest wenn man das mit Falten schön öfter gemacht hat. Normalerweise bin ich ja eine Expertin darin, nicht darauf zu achten, dass die Falten in verschiedene Richtungen gelegt werden müssen. Aber diesmal war ich achtsam genug und auf das Faltenergebnis bin ich stolz.
Wer den Schnitt kennt, der sieht sofort dass ich den Ausschnitt grob verändert habe.
Zu Malia gehört normalerweise ein Belegausschnitt, der sicherlich viel eleganter wäre, aber auch sehr tief ausgeschnitten. Mir Frostbeule war aber nach einem warmen Winterkleid, also Ausschnitt drastisch verkleinert, Bündchen ran – perfekt.
Verwendet habe ich den Sommersweat Shadow von Lillestoff. Ich finde den einfach nur verrückt mit den vielen weissen Flecken. Wie findet ihr es?
Die kleinen Mädchen sind diesen Herbst ja völlig gaga was Wendepailletten angeht. Wir waren unterwegs und die jüngste Tochter war ganz unglücklig, dass es in den einschlägigen Klamottenshops nur Teile mit ganz normalen Pailletten gab. Das war definitiv nicht gut genug.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als vor einigen Wochen in den Facebookgruppen die Wendepaillettenpatches von Trolinum gezeigt wurden. Gesehen – gekauft.
Zur Präsentation des gigantischen Pandapatches brauchte es natürlich noch das passende Shirt. Ophelia habe ich schon lange auf der Festplatte liegen und genau das erschien mir nun besonders gut dafür geeignet.
Das Maus selbst hat sich den Jersey ausgesucht ein mint-grauer Jersey, ebenfalls bei Trolinum geordert.
Das Kind ist super glücklich mit dem neuen Pulli auch wenn der Patch ein klein bischen schief ist, aber das ist sowas wie mein Markenzeichen. Da stehe ich zu.
Liebe Grüße
Kami
Schnitt: Ophelia von mialuna
Stoffe: Jersey Ida in mint-grau meliert von Trolinum
Wendepaillettenpatch Panda ebenfalls von Trolinum
Meine erste Herbstliebe. Man sieht sie ja wirklich überall diese Saison – die Volants. Ich habe den Trend, glaube ich, erst spät bemerkt, weil ich aus meinem Dorf selten heraus komme. Aber neulich im Shopping-Center hatten diverse Frauen genau mein Shirt an – Herbstliebe von JOJOLINO (zumindest kam es mir so vor).
Ich habe es ganz einfach aus Viskosejersey in Aubergine genäht. Auf den Beleg habe ich verzichtet und stattdessen am Ausschnitt ein einfaches Bündchen angenäht.
Dazu gab es aus dem Stricksweat Ben in lila eine Frau Antje. Fertig ist das Herbstoutfit.
Ich habe mir vorgenommen, in diesem Winter verschiedene Schnitte für Sweatkleider auszuprobieren. Hier nun meine erste Version von Frau Fannie.
Da ich einen leicht angerauten, nicht besonders dehnbaren Sweat angeschnitten habe, habe ich von mir aus gleich 1cm im Bruch dazu genommen. An den Armen habe ich das nicht gemacht und sie sind auch gut eng, aber tragbar.
Der Sweat selbst heisst „Vintage Airballoons“, den ich zufällig in einem Onlineshop entdeckt habe. Es ist kein sehr aufregendes Motiv dafür aber zurückhaltend und ein bischen verträumt.
Insgesamt gefällt mir der Schnitt sehr gut. Ich hätte gar nicht gedacht, dass ich Taschen an Kleidern so mögen würde, aber meine Hände verschwinden wirklich permanent da drinnen.
Als kleine Besonderheit gab es hier Stulpenärmel aus dem wunderbaren Wollstrick Victoria von Swafing. Dieses Grünpetrol mag ich besonders gern.
Meine Nähmaschine war praktisch noch warm von meinem ersten Swinging Raglan (siehe hier Swinging Raglan ), da hatte ich auch schon die nächste Variante im Zuschnitt. Ich hatte irgendwie total Lust, den gleichen Schnitt zweimal, jedoch völlig verschieden von einander, zu nähen.
Während bei der ersten Variante ja eine Art Blusenshirt mit leichtem Fall entstanden ist, habe ich dieses Mal einen total gemütlichen Pullover genäht.
Ausgesucht habe ich mir dafür den Organic Lines Jersey von Lillestoff. Ich finde, der sieht einfach edel aus und Kupfertöne passen super gut zur Jahreszeit.
Für die hintere Passe habe ich einen Lederjersey verwendet. Eigentlich bin ich überhaupt nicht der Ledertyp und die liebe Familie war sich auch nicht sicher, ob sie es nun mögen soll oder nicht. Ich persönlich mag es einfach, immer mal was Neues zu probieren, was ich so noch nicht hatte. Genau das suche ich auch ein bischen bei diesem Hobby. Im Laden hätte ich zu diesem Pullover wahrscheinlich nie gegriffen, weil er mit dem Leder nicht in meine Schublade passt. Selbst genäht wird er wohl in diesem Winter zu meinen Lieblingsoutfits gehören.
Wie ihr schon seht, swingt dieser Raglan eigentlich nicht mehr, denn ich habe Vorder-und Hinterteil begradigt und mit einem Bündchen versehen, damit es pulloverartiger wird. Zusätzlich mussten noch zwei alte Jeanshosen ihre Lederlabels hergeben. Bei den Ärmeln habe ich zudem einiges an Weite rausgenommen. Dafür habe ich die Ärmel der Else auf das Schnittteil aufgelegt und am Ende so ein „Mittelding“ draus gebastelt.
Für den Kuschelfaktor sorgt der Snoozekragen. Den wollte ich unbedingt nähen. Dieser Kragen hat einen doppelseitigen Tunnelzug mit 4 Ösen, damit am Hals eine nette kleine Raffung entsteht. Das finde ich absolut genial. Derlei Raffungen habe ich mir schon in kurze Ärmel eingenäht oder seitlich in Saumbündchen, aber noch nie zuvor in einen Kragen. Tolle Idee.
Da Kragen aus Jersey oft nur hängen und irgendwie labberig aussehen, habe ich hier auf die Innenseite Stretchvlies aufgebügelt. Das habe ich zum ersten Mal probiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Durch das Vlies fühlt sich der Kragen angenehm an. Er ist weich, hat aber trotzdem einen guten Stand.
Liebe Grüße
Kami
Schnitt: Swinging Raglan von leni pepunkt
Stoffe: Organic Lines Jersey von lillestoff
Lederjersey von Stoff und Stil und schwarzes Bündchen ebenfalls von Stoff und Stil
Die Herbstferien sind vorbei und ich habe doch tatsächlich eine ganze Woche lang überhaupt nichts genäht. Es war auch mal schön mit den Kindern Ausflüge zu machen und abends schlimme Teeni-Serien zu gucken. Aber heute hat es mir wieder in den Fingern gekribbelt. Es wurde Zeit, endlich ein längst genähtes Teil abzulichten und ein neues Projekt zu nähen (dazu im nächsten Blogpost).
Swinging Raglan heisst der Schnitt und der Name ist Programm.
Ich habe das Schnittmuster schon seit dem Frühjahr zu liegen und jetzt war mir danach, es auszuprobieren. Swinging Raglan kann als Kleid oder wie hier als Shirt genäht werden. Das besondere sind die Raglanärmel, der geschwungene Vokuhila-Saum und hinten der Clou, eine Passe und ein unteres Shirtteil mit Kellerfalte.
Gerade die hintere Shirtseite lädt zu allerlei Spielereien ein, z.B. Stoffmix oder wie hier mit der Verarbeitung einer Paspel als Eyecatcher.
Ich bin froh, dass ich mich für den Modal Cilianto Stone von lillestoff entschieden habe. Ich finde dass das Shirt durch den lockeren Fall des Modals fast wie eine Bluse anmutet. Ganz ähnliche Blusenshirts habe ich mir früher nur zu gerne gekauft, heute nähe ich mir sowas.
Zum Schnittmuster gehört unter anderem auch ein sogenannter Snoozekragen, den ich hier weggelassen habe. Genäht habe ich ihn nun bei meiner nächsten Version von Swinging Raglan. Coming Soon.
Der Oktober und die Spinnen. Was wir dieser Tage draussen an Spinnennetzen wegräumen müssen, die quer über alle Wege gespannt sind, manchmal an den Fahrrädern und über der Tür. Und dann sind es nicht mal diese Omalangbeinspinnen. Nein wir haben Kreuzspinnen und davon reichlich. Manchmal schon unheimlich wenn man durchs Fenster schaut, Auge in Auge mit den großen Spinnen.
Deshalb passen Spinnen wohl seit jeher auch gut zu Halloween und dieses Projekt hier sollte diese Stimmung aufnehmen.
Genäht habe ich für die Maus eine Mini-Missy aus dem „Rose Webs“ von Alles für Selbermacher.
Ihr seht die Version mit Kapuze. Kragen aller Art darf ich leider nicht mehr nähen.
Passend zum Motivstoff habe ich ein lila-glitzerndes Hoodiband ausgesucht.
Und um das Spinnenthema noch auf die Höhe zu treiben, gab es noch diese kleinen neckischen Spinnenstickereien, die meine Nähmaschine im Programm hat.
Was verbindet man mit einem goldenen Oktober? Natürlich – Kirschblüten. Was denn sonst?
Nein im Ernst. Niemals hätte ich mir vor meiner Nähzeit ein Shirt mit solch einem Motiv gekauft, viel zu bunt, zu auffällig und Blumen schon mal gar nicht. Seit ich nähe, erfinde ich meine Gardrobe neu und ich habe bei vielen von Euch gelesen, dass es Euch ähnlich geht.
Im ersten Jahr habe ich noch vieles kreuz und quer genäht, das war auch gut so, denn ich habe viel gelernt. Aber so langsam plane ich die „Projekte“ gedanklich besser durch. Ich überlege mir: „Was willst du diese Woche für dich nähen“? Und für 3-4 Wochen im Voraus weiß ich es eigentlich immer.
So war es auch hier. Ich habe mich irgendwie in diesen Jersey mit den Kirschblüten verliebt und es mußte asiatisch angehaucht ein Stehkragenshirt werden.
Passend dazu wollte ich mir meinen ersten Blazer nähen. Sowas trage ich schon mal ganz gerne. Ich habe einen gekauften dunkelblauen Sweatblazer im Schrank, den ich sehr liebe. Nun sollte es der erste eigene werden. Bei der Recherche nach einschlägigen Ebooks zum Thema Blazer blieb ich dann doch bei mialuna hängen. Lady Grace sieht einfach klasse aus und ist genau das, was ich wollte.
Die Stoffauswahl war einfach. Ich habe mir in verschiedenen Farben den Stricksweat Ben zugelegt. Ein wirklich schöner und dicker Stoff, auch mit sehr ansehnlicher Abseite.
Die Jacke zu nähen, war dann wieder ein etwas umfangreicheres Projekt, jedoch sehr gut angeleitet im Ebook. Es war nichts wirklich dabei, was ich bisher noch nicht gemacht hätte.
Und auch die Knopflöcher waren diesmal für mich kein wirklicher Angstgegner. Ich habe sie vorher an doppelt gelegtem Stoff mehrmals geübt und dann hat es auch im ersten Versuch gleich gut geklappt.
Einzig bei den Ärmeln habe ich es mit der Länge ein bischen zu gut gemeint. Ich mag ja doch gerne längere Ärmel die bis zum Handrücken reichen. Diese hier sind jedoch, und dass muss ich nach mehrmaligem Tragen gestehen, einfach zu lang. Das Kürzen wird jedoch im Nachhinein kein Problem sein.
Zum Schluß möchte ich Euch noch eine weitere Kombinantionsmöglichkeit zeigen. Vor kurzem habe ich Euch ja schon das Rollkragenshirt Hepburn Turtleneck aus grauem Rippstrick gezeigt. Beides passt, so wie ich finde, auch ganz gut zusammen.
Liebe Grüße
Kami
Schnitte: Stehkragenshirt „Vintage Lines“ aus der Ottobre Woman 5/2016
Sweatblazer Lady Grace von mialuna
Hepburn Turtleneck von Näh-Connection
Ach wie liebe ich diesen Stoff.
Als „Bohemian Love Navajo Weiss“, eine EP von Staghorn, vor zig Monaten stark runtergesetzt war, habe ich ihn mir mal aus Neugier bestellt. Als ich das Paket dann aufgemacht habe, war mir gleich klar, dass dieses Motiv eine ganz fantastische Wirkung hat. Ich denke ihr kennt das; vielen Stoffen sieht man ihre tatsächliche Wirkung auf den Produktbildern gar nicht an.
Genäht habe ich mir daraus eine Frau Liese, auch ein Schnitt der eigentlich immer geht und wie ich finde sowohl zu Hosen als auch zu Röcken sehr gut passt.
Und weil es so schön war, habe ich mir gleich nochmal 3 Meter Bohemian Love bestellt.
Als vor einigen Monaten der Sommerjersey Nachtwiese von Lillestoff herauskam, gehörte ich zu denjenigen, die Samstag, kurz nach 7 Uhr morgens schon nichts mehr abbekommen haben vom verheissungsvollen Material. Na gut habe ich gedacht, dann eben nicht, es soll wohl nicht sein. Danach habe ich beschlossen, mich nicht weiter für dieses Motiv zu interessieren. Dieser Vorsatz hielt nur wenige Wochen. Als die Sweat-Variante kam, war ich fällig.
Zu meinen Lieblingskleiderschnitten gehört definitiv die Else von Schneidernmeistern. Ich nähe sie mir eigentlich immer mit mittlerem Rockteil und gerne auch mit Beleg am Halsauschnitt. Hier wollte ich was anderes. Wenn man so wie ich, noch nicht sooo lange näht, dann hält man sich vielleicht lieber an feste Schnittmuster und werkelt ebookgetreu. Aber so langsam fange auch ich an, über Änderungen nachzudenken, Schnittmuster, die mir gefallen in Gedanken zu kombinieren.
Als ich vor kurzem in einigen Blogs den tollen Strickstoff Viktoria von Swafing sah, hatte ich sofort Kopfkino. Ich wußte, der himbeerfarbene Strick muss ans nachtwiesene Kleid.
Also kombinierte ich meine Else mit der Herzkönigin und deren Kragen.
Hier seht ihr nun das Ergebnis. Ich finde die Liäson von Else und Königin wirklich schön. Der Kragen ist zwar ziemlich voluminös, da doppelt genäht. Aber im Winter wird er mich wärmen und frieren tue ich immer.
Gefreut habe ich mich über die Weidenkätzchen, die ich heute beim Shooting auf der Erde liegend gefunden habe. Es gibt immer so viel zu entdecken, wenn man nur achtsam ist.
